KAMPAGNE
Kunst ist der Motor für unsere Vorstellungskraft: Kunst kann das Unmögliche möglich, das Undenkbare denkbar und das Unsichtbare sichtbar machen. Kunst zeigt uns, dass die Welt veränderbar ist und dass wir es sind, die die Kraft haben zu dieser Veränderung.
Theater geben dem gemeinsamen Denken über Veränderung einen Raum; Theater sind Orte des Dialogs und damit Bastionen der Demokratie. Sie leben von der Freiheit und der Offenheit für alle. In der Spielzeit 2022/2023 haben rund 19 Millionen Menschen die Veranstaltungen der Theater und Orchester besucht. Und der Trend ist steigend, denn die Bühnen erreichen immer mehr Menschen mit ihren vielfältigeren Programmen auch an neuen Orten – in der Stadt und auf dem Land.
»Kultur ist kein Ornament. Sie ist das Fundament, auf dem unsere Gesellschaft steht und auf das sie baut. Es ist Aufgabe der Politik, dieses zu sichern und zu stärken.«
Vorwort des Abschlussberichts der Enquete-Kommission »Kultur in Deutschland« 2007
Dieses Potenzial können Künste und die Politik gemeinsam heben, wenn sie sich zusammentun, um unsere demokratische Grundordnung zu verteidigen. Wer eine starke Kulturszene und eine diskriminierungsfreie Kulturpolitik fordert, der bezieht sich damit zu Recht direkt auf das Grundgesetz und den Kerngehalt von Art. 5 Abs. 3 GG. Die Kunstfreiheit als Basis für kulturelles Leben in der Demokratie zu schützen, liegt in der Verantwortung des Staates.
Vor 75 Jahren, am 23. Mai 1949, wurde das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland verabschiedet. Seit der Wiedervereinigung 1990 gilt es auch in den Bundesländern der ehemaligen DDR. In seiner Präambel verankert sich Deutschland als fester Bestandteil eines vereinten Europas. In Artikel 5 wird die Freiheit der Kunst garantiert.
Regelmäßig wird über die Aufnahme von Kultur als Staatsziel debattiert. Schon die Enquete-Kommission hat das 2007 gefordert. Wir begrüßen diese Überlegungen auch, weil die Kultur auf diese Weise ein starkes Argument in Debatten über die Legitimation ihrer staatlichen Förderung bekommt. Das Missverständnis, dass Kulturförderung freiwillig sei, darf nicht fortbestehen. Die finanzielle Sicherung der Theater und Orchester und der freien Szene ist die Grundlage für einen kraftvollen Kunstbetrieb: Demokratieförderung heißt Kulturförderung!
WIR HABEN DIE WAHL! Wir wünschen uns, dass diese Aspekte der Vielfalt und Freiheit der Künste auch bei den anstehenden Wahlen integraler Bestandteile der Parteiprogramme werden. Die jüngsten Landtagswahlen haben im Ergebnis dazu geführt, dass Fragen nach der Notwendigkeit von geförderter Kunst und Kultur lauter werden. Gekoppelt an finanzielle Probleme entsteht daraus eine Argumentationslinie, die ein größer werdender Teil der Gesellschaft demokratiegefährdend zu nutzen weiß.
Wir sollten gemeinsam daran arbeiten, dass Menschen über Kunst und Kultur wieder zurückfinden in die gesellschaftlichen Diskurse und die Vorstellungskraft gewinnen, dass das Leben durch uns gestaltbar und veränderbar ist.
Mitmachen und Zeichen setzen
Mit zahlreichen Aktionen engagieren sich unsere Mitglieder und positionieren sich gegen völkische Ideologien und (Rechts-)Extremismus. Die Kampagne THEATER FÜR DIE DEMOKRATIE bündelt Aktionen von Theatern, Orchestern und Kulturinstitutionen und möchte das vielfältige Engagement sichtbar machen.
Schließen Sie sich an und schicken Sie uns Fotos und kurze Texte zu Ihren Veranstaltungen. Wir berichten auf dem Blog dieser Seite fortlaufend über Ihre Aktivitäten. Sie erreichen uns unter kommunikation@buehnenverein.de.